Die Zeit im Raum (USA)
Schon zu Beginn der Reise in die westlichen Nationalparks der USA kannten wir scheinbar alle Flecken, die wir fotografieren wollten. Und doch war alles anders, als wir mit Jeep und Schlafsack in diese grandiose Landschaft rund um den Colorado River eintauchten, uns treiben ließen und die Einmaligkeit der Formen und Farben genossen. So sahen wir einen Regenbogen kurz vor Sonnenuntergang im Death Valley, einem der trockensten Orte auf unserem Planeten, das Widerspiel von Himmel und Erde am Zabriskie Point zur blauen Stunde, die Brainrocks bei White Pocket mit ihrem weißen Überzügen, die an eine Marslandschaft erinnern und nicht zu vergessen, die filigranen, äußerst zerbrechlichen Sandsteinformationen bei Coyote Buttes South, kurz nachdem der Vollmond hinter den Wolken hervorkam. Es war der Blue Moon, also der zweite Vollmond in einem Monat, und dieser gab den rötlich-gelb schimmernden Sandsteinformationen etwas zauberhaft Mystisches. Und plötzlich verstanden wir, weshalb die Indianer dieses Gebiet als heilig erklärten. Wir spürten die tiefe Stille und den Frieden an diesem Ort, begrenzt von einer schier grenzenlosen Freiheit. Angehaltene Zeit, eingefroren in der Bewegung.